Wahre Geistergeschichten

Unsichtbare Begleiter

Die erste Geschichte zum neuen Jahr kommt von Frau Evelyn L. (Name geändert) die bereits im Buch „Reise ins Unbekannte. Wahre Geistergeschichten aus dem deutschsprachigen Raum“ ein Erlebnis erzählte (Geschichte „Das Buch“, S. 215f.). Sie erlebte kürzlich wieder Unheimliches, von dem sie uns im Folgenden berichtet:

„Nun mal ein aktuelles Erlebnis, das mich seit Nächten nicht loslässt. Ich arbeite seit Jahren in einer (Senioren-)Residenz.
Kurz vor Weihnachten kam meine Bezugspatientin wieder aus dem Krankenhaus zu uns auf die Station, als Palliativpflege wegen eines Schlaganfalls.
Bei der Übergabe gab mir mein Kollege alles Wichtige, das ich wissen musste weiter. „Es sieht wohl schlecht aus, vielleicht eine Woche noch“, so seine Worte.
Ich ging also in den ersten Rundgang und schaute als erstes zu ihr, begrüßte sie und redete mit ihr, während ich sie lagerte. Sie schaute die ganze Zeit nach oben rechts. Ich hielt ihr das Bild ihres Mannes vor ihre Augen und sie fixierte dieses mit einem leichten Lächeln. Ich verabschiedete mich und versprach ihr, nachher nochmal nach ihr zu sehen.
Um ca. 0.45 Uhr war ich im Keller und kramte noch etwas Weihnachtsdeko heraus, als ich ein ganz seltsames Gefühl bekam, als ob mir jemand sage: „Komm lass das liegen, geh mal hoch und schau zu Frau B.“ Ich ging also hoch und da lag sie und schaute nach rechts oben. Ich wechselte die Bettseite, nahm ihre Hand und streichelte sie. Sie schaute mich mit Tränen in den Augen an. Ich wusste, sie würde nun sterben. Auf einmal aber fixierte sie mit ihren Augen etwas hinter mir in der Ecke, folgte diesem ganz langsam mit Augen und Kopf auf die linke Bettseite und lächelte. Ihr Händedruck wurde schwächer und sie schlief mit einem Lächeln ruhig ein.
Ich denke, dass sie von ihrem Mann abgeholt wurde.
Wochen zuvor hatte sie mir immer wieder erzählt, dass ihr Mann und ihr Onkel im Zimmer seien und mit ihr frühstücken wollen. Sie wollten sie wahrscheinlich auf den Tod vorbereiten.